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Triage bei diabetischem Fusssyndrom (DFS)

Kurzbeschrieb

Polyneuropathien und die periphere arterielle Verschlusskrankheit (PAVK) sind häufige Komplikationen des Diabetes, die dazu führen, dass Betroffene Verletzungen an den Füssen oft nicht spüren und dadurch ein diabetischen Fusssyndrom (DFS) bzw. diabetischen Fussulkus (DFU) zu spät erkannt wird, was zu Komplikationen wie Infektionen und/oder gar eine Amputation verursachen kann. Eine frühzeitige, adäquate Behandlung kann Amputationen vermeiden und Leben retten.

Die interprofessionelle Arbeitsgruppe DFS von QualiCCare aus Vertretern von 12 ärztlichen und nicht-ärztlichen Professionen, die Personen mit diabetischen Fusswunden sehen, entwickelte unter der Leitung der Arbeitsgruppe basierend auf den Guidelines der International Working Group of Diabetic Foot (IWGDF) einen nationalen, berufsübergreifenden Praxisleitfaden sowie vier indikationsspezifische Praxisempfehlungen für die Behandlung von DFS.

Für die Erstversorger, denen eine sehr wichtige Triage-Aufgabe zuteil wird, wurde zusätzlich je nach Kompetenzstufe ein Algorithmus erarbeitet. So können einerseits Apotheker:innen, Podolog:innen, MPA/MPK und andererseits Hausarzt:innen auf einem Blick den optimalen Behandlungspfad für die Betroffenen erfassen. Ebenfalls wurde eine Checkliste für eine berufs- und versorgungsstufenübergreifende, anamnestische und klinische Dokumentation sowie eventuelle Verlaufskontrollen, entwickelt.

Retrospektive Beobachtungsstudie DFS-Triage
In den interprofessionellen Fusszentren der Kantonsspitäler Luzern und St. Gallen sowie dem Spital Emmental wird eine retrospektive Beobachtungsstudie zur Versorgung von Patient:innen mit diabetischem Fusssyndrom in den Jahren 2022 und 2023 durchgeführt. Dazu wurde eine Secutrail-Datenbank erstellt, in welche die demographischen, anamnestischen und klinischen Patientenparameter anonym erfasst und anschliessend analysiert werden. Die Studie wurde von den Ethikkommissionen Nordwestschweiz, Ostschweiz und Bern genehmigt. Studienergebnisse werden im Jahr 2025 publiziert. Diese retrospektive Studie kann als Basis für eine prospektive Studie zu einer zukünftigen Implementation des Praxisleitfadens dienen.

Ergebnisse

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