Grippeimpfung bei Patienten mit NCD
Kurzbeschrieb
In diesem Projekt wurde der Einfluss von kantonalen Rahmenbedingungen und Präventionsaktivitäten zur Grippeimpfung auf die Grippeimpfrate bei Personen im Alter von 60 bis 85 Jahren mit und ohne nicht-übertragbaren, chronischen Krankheiten (NCD) untersucht. Die Daten wurden auf zwei Ebenen mittels strukturierter Fragebögen gesammelt: Alle kantonalen Gesundheitsbehörden wurden zu den kantonal geltenden rechtlichen Rahmenbedingungen und Aktivitäten betreffend Grippeimpfung bei Personen mit NCDs befragt. Für die Erhebung auf Bevölkerungsebene haben die zwei teilnehmenden Krankenversicherungen zusammen 25'000 Briefe mit Fragebögen an zufällig ausgewählte Versicherte im Alter von 60 bis 85 Jahren aus den fünf folgendermassen aus der gesundheitspolitischen Erhebung ausgewählten Kantonen versendet: Der Kanton Aargau wurde als Referenzkanton festgelegt, da dies der einzige grosse Kanton war, in dem Apotheker:innen in der Grippesaison 2020/21 noch nicht impfen durften. Die vier anderen Kantone wurden aufgrund der aktivitätsspezifischen Antworten seitens der Kantone ausgewählt, wobei je ein Deutschschweizer und ein Westschweizer Kanton mit hoher und mit niedriger Aktivitätsrate. Die freiwillige Befragung der Versicherten erhob anonym demografische Angaben, Grippeimpfstatus und Einstellung zur Grippeimpfung. Hierbei bestätigte sich, dass ca. 50% aller Personen über 60 an mindestens einer NCD leiden. Weiter zeigte sich, dass die Grippeimpfrate der Personen über 60 Jahren lediglich bei ca. 36% liegt, wobei unter den Personen mit NCD die Rate etwas höher ist. Eine wichtige Erkenntnis ist der hohe Einfluss der Gesundheitsfachpersonen auf das Grippeimpfverhalten der Bevölkerung. Der Einfluss der Patientencharakteristika, Sprachregionen sowie kantonaler Rahmenbedingungen und Impfaktivitäten wurden analysiert und die Ergebnisse im Vaccine Journal publiziert.