Verein QualiCCare
QualiCCare ist ein interprofessioneller Non-Profit-Verein und erarbeitet partizipativ Qualitätsverbesserungsmassnahmen und Praxisempfehlungen im Multistakeholderansatz, um diese anschliessend in Pilotprojekten in der Praxis zu testen.
Ziele
Der Verein möchte eine patientenzentrierte, interprofessionelle und koordinierte Versorgung von chronisch und mehrfach erkrankten Menschen in der Grundversorgung fördern, wobei der Fokus insbesondere auf die Diagnose, Therapie, Selbstmanagement und Sekundärprävention liegt. QualiCCare möchte als relevanter, konsensorientierter Partner bei Bund, Kantonen sowie weiteren Akteuren in Bezug auf Qualitätsaspekte in der Gesundheitsversorgung bekannt sein.
Unsere Tätigkeiten orientieren sich an den Bedürfnissen und dem Nutzen für alle Beteiligten. Die vermehrte Anwendung von Qualitätsverbesserungsmassnahmen bewirkt, dass die Versorgung effizienter wird, akute Krankheitsverschlechterungen und Sekundär- und Spätkomplikationen verzögert auftreten oder gar verhindert werden, was zu einem positiven Kosteneffekt aufgrund von geringeren Hospitalisations- und/oder Pflegekosten führen kann.
Gesundheitspolitik
Die engere Zusammenarbeit mit Organen der Kantone und des Bundes wird angestrebt, insbesondere in Bezug auf die im Bericht «Gesundheit 2020» bzw. dessen Folgebericht «Gesundheit2030» festgehaltenen gesundheitspolitischen Prioritäten des Bundesrates zu chronischen Krankheiten wie die Nationale Strategie zur Prävention nichtübertragbarer Krankheiten.
Organisation
Die zentralen Organe für die Meinungsbildung und Beschlussfassung sind gemäss Statuten die Mitgliederversammlung und der Vorstand. Ein Organisationreglement ergänzt die Statuten hinsichtlich Beschlussfassung, Verantwortlichkeiten und Befugnissen der Organe von QualiCCare und der Geschäftsleitung und der Geschäftsleitung.
Finanzierung
Die Finanzierung der Geschäftsstelle und der Arbeitsgruppen sowie die damit verbundene Erarbeitung von Qualitätsverbesserungsmassnahmen erfolgt in erster Linie über Mitgliederbeiträge, deren Höhe jährlich an der Mitgliederversammlung festgelegt werden. Sämtliche Implementierungs- sowie Kooperationsprojekte, müssen mit zusätzlichen Projektförderungen durch Dritte finanziert werden. Eigens dafür installiert QualiCCare projektspezifische Finanzierungsfonds.
Geschichte
Die Behandlung von Menschen mit einer oder mehreren chronischen Krankheiten stellt weltweit eine Herausforderung für Gesundheitssysteme dar. Viele Systeme sind auf die Akutversorgung ausgerichtet, die mit meist einmaligen und relativ kurzen Behandlungen eine Heilung bewirkt. Für die optimale Versorgung von Personen mit nichtübertragbaren chronischen Krankheiten braucht es die Zusammenarbeit von unterschiedlichen Gesundheitsfachpersonen. Der OECD-Bericht zu Gesundheitssystemen, der in Zusammenarbeit mit der WHO im Jahr 2010 erarbeitet wurde, bescheinigt das Schweizer Gesundheitswesen als hochstehend, allerdings mit Potenzial im Bereich der Versorgung von Menschen mit einer oder mehreren chronischen Krankheiten. Um diesen Bereich zu stärken, wurde 2011 unter der Schirmherrschaft des damaligen Vorstehenden des Eidg. Departement für Inneres, EDI, Alt-Bundesrat Didier Burkhalter, und mit Unterstützung verschiedener Akteure im schweizerischen Gesundheitswesen das 2-jährige Projekt QualiCCare ins Leben gerufen.
Im Herbst 2013 entstand daraus der Multistakeholder-Verein QualiCCare mit heute 22 Mitgliedorganisationen entlang des Patientenpfads chronisch kranker Menschen (Leistungserbringende, Krankenversicherungen, Patientenorganisationen, Kantone, eHealth-Vertreter, Logistik, Pharma- und Medtech-Industrie) unter dem Präsidium des ehemaligen Berner Ständerats Hans Stöckli. Die Geschäftsstelle mit Sitz in Baden AG ist für die operationelle Umsetzung der Arbeiten zuständig.