Verein QualiCCare
QualiCCare hat sich während 11 Jahren als interprofessioneller Non-Profit-Verein der Erarbeitung von Qualitätsverbesserungsmassnahmen und Praxisempfehlungen für die patientenzentrierte und koordinierte Versorgung von chronisch und mehrfach erkrankten Menschen in der Grundversorgung gewidmet.
Ziele
Der Verein arbeitete für die Förderung einer patientenzentrierte, interprofessionelle und koordinierte Versorgung von chronisch und mehrfach erkrankten Menschen in der Grundversorgung, wobei der Fokus insbesondere auf die Diagnose, Therapie, Selbstmanagement und Sekundärprävention gelegt wurde. QualiCCare wollte als relevanter, konsensorientierter Partner bei Bund, Kantonen sowie weiteren Akteuren in Bezug auf Qualitätsaspekte in der Gesundheitsversorgung bekannt sein. Die Tätigkeiten orientierten sich an den Bedürfnissen und dem Nutzen für alle Beteiligten mit den Zielen, Qualitätsverbesserungsmassnahmen zu bewirken, eine effizientere Versorgung zu gewährleiten, akute Krankheitsverschlechterungen und Sekundär- und Spätkomplikationen zu verzögern oder sogar zu verhindern - Massnahmen, die einen positiven Kosteneffekt aufgrund von geringeren Hospitalisations- und/oder Pflegekosten herbeiführen.
Organisation
Die zentralen Organe für die Meinungsbildung und Beschlussfassung waren gemäss Statuten die Mitgliederversammlung und der Vorstand mit Alt-Ständerat Hans Stöckli als Präsident, Dr. med. Christoph Bosshard (FMH / Vertretung Ärzteschaft), Denise Hugentobler Hampaï (pharmaSuisse / Vertretung Apotheker:innen und andere nichtärztliche Medizinalpersonen), Andre Lüscher (Mediservice / Vertretung Logistik), Susanne Landolt (Novo Nordisk / Vertretung Pharmaindustrie), Prof. em. Dr. Peter Diem (diabetesschweiz, Vertretung Patientenorganisationen), Dr. med. Marc Müller (mfe / Vertretung Grossversorger und Hausärzte), Christian Frei MPH (SWICA, Vertretung Krankenversicherungen) und Marianne Pfister (Spitex Schweiz / Vertretung Pflegefachpersonen). Ein Organisationreglement ergänzte die Statuten hinsichtlich Beschlussfassung, Verantwortlichkeiten und Befugnissen der Organe von QualiCCare und der Geschäftsleitung und der Geschäftsleitung.
Finanzierung
Die Finanzierung der Geschäftsstelle und der Arbeitsgruppen sowie der damit verbundenen Erarbeitung von Qualitätsverbesserungsmassnahmen erfolgte in erster Linie über Mitgliederbeiträge, deren Höhe jährlich an der Mitgliederversammlung festgelegt werden. Sämtliche Implementierungs- sowie Kooperationsprojekte mussten mit zusätzlichen Projektförderungen durch Dritte finanziert werden. Eigens dafür installierte QualiCCare projektspezifische Finanzierungsfonds.
Geschichte
Die Behandlung von Menschen mit einer oder mehreren chronischen Krankheiten stellt weltweit eine Herausforderung für Gesundheitssysteme dar. Viele Systeme sind auf die Akutversorgung ausgerichtet, die mit meist einmaligen und relativ kurzen Behandlungen eine Heilung bewirkt. Für die optimale Versorgung von Personen mit nichtübertragbaren chronischen Krankheiten braucht es die Zusammenarbeit von unterschiedlichen Gesundheitsfachpersonen. Der OECD-Bericht zu Gesundheitssystemen, der in Zusammenarbeit mit der WHO im Jahr 2010 erarbeitet wurde, bescheinigt das Schweizer Gesundheitswesen als hochstehend, allerdings mit Potenzial im Bereich der Versorgung von Menschen mit einer oder mehreren chronischen Krankheiten. Um diesen Bereich zu stärken, wurde 2011 unter der Schirmherrschaft des damaligen Vorstehenden des Eidg. Departement für Inneres, EDI, Alt-Bundesrat Didier Burkhalter, und mit Unterstützung verschiedener Akteure im schweizerischen Gesundheitswesen, das 2-jährige Projekt QualiCCare ins Leben gerufen.
Im Herbst 2013 entstand daraus der Multistakeholder-Verein QualiCCare mit 22 Mitgliedorganisationen entlang des Patientenpfads chronisch kranker Menschen (Leistungserbringende, Krankenversicherungen, Patientenorganisationen, Kantone, eHealth-Vertreter, Logistik, Pharma- und Medtech-Industrie) unter dem Präsidium des ehemaligen Berner Ständerats Hans Stöckli. Da sich u.a. die Finanzierungssuche für die Durchführung der Projekte immer schwieriger gestaltete und gleichzeitig die Motivation zur Projektteilnahme aus unterschiedlichen Gründen sank, haben die Mitglieder im Juni 2024 entschieden, den Verein per 2025 aufzulösen.