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COPD (Chronische Obstruktive Lungenerkrankung – Chronic Obstructive Pulmonary Disease)

Mehr Aufmerksamkeit schenken

Kurzbeschrieb

In der Schweiz sind schätzungsweise 400'000 Menschen von COPD (chronisch obstruktive Lungenerkrankung) betroffen, wobei geschätzt wird, dass lediglich ein Viertel bis ein Drittel der Patient:innen diagnostiziert werden. COPD wurde weltweit lange nicht die Aufmerksamkeit geschenkt, die der Bedeutung der Krankheit angemessen wäre. Trotz wesentlichen Verbesserungen in den letzten Jahren, herrscht breiter Konsens, dass weitere Anstrengungen nötig sind, um eine optimale Betreuung der Patient:innen zu gewährleisten. Basierend auf einer Best-Practice-Analyse und Auslandsvergleich wurden im Rahmen des QualiCCare-Projekts 2011-2013 unter der Schirmherrschaft des EDI (Eidg. Departement für Inneres) folgende sechs Schwerpunkte identifiziert:

  • Diagnostik
  • Raucherentwöhnung
  • Medikamentöse-Therapie
  • Grippeschutz
  • Selbstmanagement-Schulung
  • Pulmonale Rehabilitation

Durch Verbesserung der Behandlungsqualität entlang dieser Schwerpunkte auf den „Best Practice“-Standard könnte die Anzahl COPD-bedingter Hospitalisierungen in der Schweiz um ~18% gesenkt werden. Zu diesen vier Schwerpunkten wurden sechs spezifische Massnahmen partizipativ, im Multistakeholder-Ansatz, definiert.

Ergebnisse

Das Projekt ist abgeschlossen. Um die Behandlungsqualität bei chronischen Krankheiten, insbesondere bei COPD, zu verbessern wurden die folgenden sechs Massnahmen definiert:
 

  1. Definition eines «Programms» für die ambulante Rauchstoppbehandlung (allenfalls Kurzintervention) und des dazugehörigen Finanzierungsplans
  2. Ausbau des «Hospital Quit Support» (unter Leitung der Arbeitsgemeinschaft Tabakprävention)
  3. Definition eines strukturierten Programms für COPD-Selbstmanagement-Schulungen
  4. Erinnerungsschreiben Grippeimpfung für COPD-Patient:innen
  5. COPD-Praxisempfehlungen für Grundversorger
  6. COPD-Fortbildungen Grundversorger und MPAs

Schlussbericht
Erfahren Sie mehr zu den Ergebnissen, für die Handlungsfelder von COPD im Rahmen des QualiCCare-Projekts im Schlussbericht zuhanden des EDI, welcher Ende September 2013 erstellt wurde.

Umsetzung der definierten Massnahmen
Um zur Implementierung der verschiedenen Massnahmen Erfahrungen zu sammeln, wurde im Kanton Zürich unter Leitung der Gesundheitsdirektion und in Zusammenarbeit mit Leistungserbringern und Kostenträgern ein Pilotprojekt initiiert. Parallel dazu führte das Institut für Hausarztmedizin der Universität Zürich (IHAMZ) eine COPD-Begleitforschung durch, bei welcher der Einfluss der verschiedenen COPD-Massnahmen auf die Versorgung gemessen werden sollte. Ziel beider parallellaufender Projekte war darzulegen, welche Erkenntnisse und Massnahmen sich in allgemeiner Form für die Behandlung chronisch Kranker ableiten lassen.

Für die festgelegten Massnahmen 3 (Definition eines strukturierten Programms für COPD-Selbstmanagement-Schulungen) und  5 (COPD-Praxisempfehlungen für Grundversorger) wurde folgendes umgesetzt:
 

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